Darstellendes Spiel - das Fach stellt sich vor

Darstellendes Spiel - Was ist das?

„Das Fach Darstellendes Spiel gehört mit Kunst und Musik zu den Fächern, die einen ‚ästhetisch-expressiven Modus der Weltbegegnung´ ermöglichen. In diesem Rahmen hat das Fach Darstellendes Spiel den besonderen Auftrag der theaterästhetischen Bildung und zwar sowohl produktionsästhetisch – in eigen theatralen Gestaltungsprozessen – als auch rezeptionsästhetisch – in der Auseinandersetzung mit Werken der Theaterkunst.“  (Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung (EPA) im Fach Darstellendes Spiel (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.11.2006. S. 5)

DS ist aber keinesfalls gleichzusetzen mit einer Theater-AG. Der wesentliche Unterschied zur Arbeit in einer Theater-AG ist die Prozessorientierung: die Erarbeitung von Spielqualitäten, ihre kritische Erprobung und die Reflexion sind bereits das Ziel, für das die Erprobung des Ereignisses vor Publikum sinnvoll, aber nicht Bedingung ist.

 

Kerninhalt des Unterrichts ist die Beantwortung folgender Frage:

Wie wird im Theater Bedeutung erzeugt, kommuniziert, erfahren und erlebt?

Theater beruht auf einer gesellschaftlichen Übereinkunft („Framing“ oder Rahmung) von Produzierenden und Rezipierenden, eine theatrale Handlung für die Dauer der Aufführung als eigene autonome Wirklichkeit anzuerkennen. Denn

Theater ereignet sich, indem Darsteller in einem theatralen Raum für eine begrenzte Zeit Rollen verkörpern

und Zuschauer zuschauen. Theaterästhetisches Gestalten und Erleben ist prinzipiell ein ganzheitlicher Prozess.

 

Aus Gründen der systematischen Beschreibbarkeit ist dieser Prozess im Lehrplan in drei Bereiche unterteilt, indem

  • zunächst die theatralen Ausdrucksträger im Einzelnen,
  • sodann die Komposition der Ausdrucksträger im Prozess der Inszenierung
  • und schließlich die Materialisierung der Inszenierung in Gestalt einer Aufführung als performatives Ereignis dargestellt werden.

Ausgehend von dieser Grunddefinition sind die zentralen Fachinhalte die spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten die Kodierung und Dekodierung.

 

Welche Kompetenzen sollen die SUS erwerben?

Das Ziel des Unterrichts ist die Entwicklung der theaterästhetischen Handlungskompetenz. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die SuS vier Ebenen durchlaufen: die

  1. Sachebene
  2. Gestaltungsebene
  3. kommunikative Ebene
  4. soziokulturelle Ebene

 

Auf der Ebene der Sachkompetenz können SuS Theater verstehen, auf der Ebene der Gestaltungskompetenz können sie Theater gestalten, indem sie ihre Sachkompetenz anwenden. Da DS das soziale Lernen fördert, wird gerade die kommunikative Kompetenz durch Reflexion sowohl der eigenen als auch der Beobachtung anderer theatraler Präsentationen gefördert (sozio-kulturelle Kompetenz). Ganz wichtig ist auch die Reflexion der Gestaltung(sprozesse), wobei die SuS ein eigenes kritisches Urteilsvermögen herausbilden sollen.

Zum anderen wird die Entwicklung der Humankompetenzen gefördert und diese wird ergänzt durch die Darstellung der allgemeinen überfachlichen Basiskompetenzen.

 

Wie erwerben SuS im DS-Unterricht Kompetenzen?

Der Darlegung der dem Unterricht zugrunde liegenden didaktischen Prinzipien folgt die Beschreibung kompetenzorientierter Projektarbeit als vorherrschender Lernform mit kritischer Selbst- und Fremdreflexion. Diese wird ergänzt durch Erläuterungen zur besonderen Art des Kompetenzerwerbs und der Lernprogression, die bei der Erarbeitung szenischer Projekte stattfindet, und durch Vorschläge zur Sequenzierung von Projekten.

Darstellendes Spiel bietet im Rahmen pädagogischer Schulentwicklung die Möglichkeiten fachübergreifenden und Fächer vernetzenden Lernens, Beiträge zur Schulkultur sowie die Öffnung von Schule nach innen und nach außen.

 

 

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